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Bild links: Mix and Match: Mit dem Service „Fashion Life“ in aktuellen Farbtönen spricht Seltmann Weiden eine trendbewusste Zielgruppe an. Bild rechts: Für das elegante Service „Rubin Cream“ räumt der Hersteller lange Nachkaufmöglichkeiten ein – Nachhaltigkeit made in Germany.

VON DER TRADITION DES WEISSEN GOLDES

Schüsseln aus Merzig, Tassen aus Weiden, Teller aus Selb – in den Schaffrath-Boutiquen sind namhafte deutsche Porzellanmarken vertreten. Geschirr made in Germany überzeugt nicht nur durch Qualität und Ästhetik, sondern punktet auch in Sachen Nachhaltigkeit.

Aus Feldspat, Quarz und Kaolin, der weißen Porzellanerde, wird das weiße Gold bis heute gefertigt. Bereits vor mehr als 2000 Jahren wurde in China Porzellan produziert. Seit dem 16. Jahrhundert gelangten Porzellanerzeugnisse auch nach Europa, das Rezept blieb aber ein Geheimnis. Schließlich forcierte der porzellanverliebte König und Kurfürst August der Starke die Entwicklung des edlen Materials in Sachsen. 1709 konnte Johann Friedrich Böttger die Erfindung des europäischen Porzellans verkünden. 1710 wurde in Meißen die erste Porzellanmanufaktur Europas errichtet. Schon bald entstanden in Frankfurt-Höchst, Fürstenberg, Nymphenburg und Berlin weitere Manufakturen. Die Tradition des weißen Goldes wird hierzulande bis heute in zahlreichen Porzellanfabriken fortgesetzt. Zwar konzentriert sich der Markt seit Jahrzehnten, doch die Liste deutscher Porzellanhersteller und -marken ist noch immer lang. Sie sind Garanten für traditionelle und moderne Tischkultur.

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1: „New Moon“: Durch den markanten Rand in Form einer schmalen Mondsichel wirkt die puristische Kollektion von Villeroy und Boch leicht asymmetrisch. 2: Die moderne Dining-Kollektion „Mesh“ von Rosenthal kann vielfältig kombiniert werden. 3: Thomas verpasste der Serie „Trend Colour“ einen aktuellen Hand-made-Look. Die Stücke werden mit einer eingefärbten Glasur gebrannt.

Seltmann Weiden, 1910 in der Oberpfalz gegründet, wirbt ganz bewusst mit dem Qualitätssiegel „Made in Germany – der Umwelt zuliebe“. Die hohen Qualitätsstandards, die Ansprüche an Design, Funktionalität, Langlebigkeit und Exklusivität können ausschließlich am Standort Deutschland gehalten werden, betont Seltmann Weiden. Die Rohstoffe kommen unter anderem aus den Quarzsandwerken Weißenbrunn. Die Porzellanmasse besteht nur aus natürlichen Mineralien ohne chemische Zusätze. Für die Unternehmerfamilie Seltmann sind umweltgerechte Produktionsstätten und strenge Gesundheits-Richtlinien sehr wichtig. Um den Umweltgedanken zu kommunizieren, hat Seltmann Weiden auch das Umwelt-Qualitätssiegel „be green“ entwickelt.


Nachhaltigkeit spielt bei Rosenthal ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Gründung datiert auf 1879. Seit 2009 ist das Unternehmen Teil der Arcturus Group, Holding des italienischen Familienkonzerns Sambonet-Paderno. Firmensitz blieb Selb in Oberfranken. Zu Rosenthal gehört unter anderem auch die Marke Thomas, die Fritz Thomas 1903 im oberfränkischen Marktredwitz gründete und die heute besonders bei jungen Leuten beliebt ist. Die Markenporzellane werden in Bayern gefertigt. Rosenthal betreibt Werke in Selb und Speichersdorf und hat sich eine nachhaltige und ressourcenschonende Produktion auf die Fahnen geschrieben. Als einem der ersten Unternehmen der feinkeramischen Industrie wurde Rosenthal an seinen beiden Standorten ein iso-zertifiziertes Energie-Management-System bescheinigt.


Auch Villeroy und Boch wirbt mit Handwerkskunst made in Germany. Die traditionsreiche Marke macht immer wieder mit Innovationen auf sich aufmerksam. Das 1748 gegründete Unternehmen mit einem deutschen und einem französischen Familienzweig hat seinen Sitz bis heute im saarländischen Mettlach. Premiumporzellan entsteht unter anderem im benachbarten Merzig und im sächsischen Torgau. „Wir haben den Anspruch, Ökonomie und Ökologie nachhaltig zu vereinen“, so die Devise. Der effiziente Einsatz von Rohstoffen und Energie sowie die Reduktion von Emissionen stehen dabei im Vordergrund. Ein Plus in Bezug auf Nachhaltigkeit ist auch der Nachkauf-Service. Kunden, die sich registrieren, werden bis zu 12 Monate, bevor eine Serie ausläuft, informiert. So besteht die Möglichkeit, sein Service zu ergänzen und es lange zu benutzen – oder es sogar zu vererben.